Können wir mit fairen Klamotten die Welt retten?
Und was überhaupt ist Fair Fashion?
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INHALTSVERZEICHNIS
1 Fair What?
2 Wie fängt man eigentlich mit Fair Fashion an?
3 Was kostet faire Kleidung?
4 Woran erkenne ich faire Kleidung?
5 Und wo kann ich guten Gewissens shoppen?
6 Links zu Dokumentationen, Reports & Artikeln
1 Fair What?
Umweltschutz und Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Produkte können unter ethisch fairen Bedingungen entstanden sein, aber dennoch unter umwelt-UN-freundlichen – und andersrum! „Made in China“ ist nicht per se schlecht und „Made in Europe“ genauso wenig immer gut. Wünschenswert sind Produkte die sowohl fair als auch nachhaltig und ökologisch produziert sind. Aber auch ein nachhaltiger Umgang mit Dingen trägt zum Umweltschutz bei. Wir helfen der Umwelt, indem wir so lange wie möglich mit unserem Zeug auskommen und es möglichst erst reparieren bevor wir etwas neu kaufen.
Der Modekonsum ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Mit unserem Konsum nehmen wir direkten Einfluss auf die Industrie. Heute wird 60% mehr Kleidung verkauft als noch vor 20 Jahren. Das Konzept „Fast Fashion“ belastet unsere Umwelt enorm: Textilüberschüsse und Lagerbestände verschwenden Ressourcen, Arbeitnehmer:innen werden ausgebeutet.
Peu à Peu haben wir uns Fair Fashion (oder auch Slow Fashion) angenähert und unseren Konsum angepasst. Heute kaufen wir insgesamt viel weniger und achten dabei auf Qualität und Nachhaltigkeit. Denn von einem nachhaltigen Konsum profitiert unser Planet und die Menschen:
> Die Verwendung von umweltfreundlichen Textilien und eine nachhaltige Produktion hilft Ressourcen einzusparen und zu bewahren. Das Ergebnis: eine geringere Verschmutzung von Luft, Wasser und Grund.
> Faire Gehälter und gute Arbeitsbedingungen sind wichtige Merkmale und sollten ein Standard sein für alle Arbeitnehmer:innen der Textilindustrie.
2 Wie fängt man eigentlich mit Fair Fashion an?
In Sachen nachhaltiger Mode gibt es zwei Aspekte: fair & biologisch.
Organic Fashion fokussiert sich vor allem auf die umweltfreundliche Produktion. Darunter ist die Verwendung von biologischen, recycelten und wiederverwertbaren Fasern sowie die Reduzierung von schädlichen Chemikalien zu verstehen. Fair Fashion orientiert sich primär an sozialen Kriterien und gewährleistet eine faire Behandlung und Bezahlung der Arbeiter. Im besten Fall verfolgt ein Unternehmen beide Kriterien.
3 Tacheles! Was kostet der Spass?
In der Regel unterliegt die Herstellung von Fair Fashion auch einem ökologischen Anbau und somit einer arbeitsintensiveren Verarbeitung. Dann führen bessere Arbeitsbedingungen und adäquate Löhne zu höheren Kosten. Durchschnittlich betrachtet ist Fair Fashion etwa 15% – 40% teurer als Fast Fashion (Dr. Grieger & Cie. Marktforschung 2016). Dafür weiß man aber auch, wo das Geld hingeht. Ein faires Basic-T-Shirt beispielsweise kostet häufig zwischen 20 und 30 Euro. Aber, nicht alles, was teuer ist, wurde auch angemessen produziert! Außerdem muss nicht immer alles neu sein! Wer Second Hand shoppt, hilft damit der Umwelt und spart viel Geld.
4 Woran erkenne ich Fair Fashion?
Viele Labels, die sich für den Umweltschutz einsetzen, legen ihre Philosophie offen und werben mit Wörtern wie „ethical„, „sustainable„, „fair“ oder „organic„. Auf unserer Fair Shopping Link Liste, haben wir faire und nachhaltige Stores & Labels zusammengestellt. Zudem gibt es nachstehende Siegel, die uns dabei helfen, sollen die, Spreu vom Weizen zu trennen.
GOTS
steht für „Global Organic Textile Standard“ und wird für Produkte vergeben, die mindestens zu 70% aus Biofasern bestehen
Fair Trade setzt sich für faire und menschenwürdige Arbeitsbedingungen bei der Textilproduktion ein. Diese werden regelmäßig geprüft. |
Fair Wear Foundation
kennzeichnet Fasern, die aus fairem Handel stammen und dadurch menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen von Bauern und Arbeitern unterstützt.
Global Traceable Down Standard
versichert, dass die Herkunft von Daunen weder durch Lebendrupf, noch aus der Stopfmast gewonnen wurden. Es werden auch die Elterntiere überprüft. Außerdem ist das Daunenversprechen der Outdoor-Marke Fjällräven“ zu empfehlen.
EU Ecolabel
Dieses Siegel gibt an, dass Produkte und Dienstleistungen, während des gesamten Produktzyklus hohen Umweltschutz-Anforderungen unterlegen waren. Die Kontrolle beginnt bei der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis hin zum Vertrieb und zur Entsorgung.
bluesign
Die unabhängige Zertifizierung basiert auf dem Ansatz, die Umweltbelastung während des gesamten Produktionsprozesses und somit Chemikalien zu minimieren.
GRS
steht für „Global Recycle Standard“ und zertifiziert Produkte mit einem Anteil von mindestens 20 Prozent recycelten Materialien. Der Prozess mit dem die recycleten Bestandteile in die Kleidung integriert werden wird ebenfalls verfolgt. Dabei setzt das Siegel hohe Umwelt und Sozialkriterien entlang der Wertschöpfungskette.
5 Wo bekommt man Fair Fashion?
Nach dem Prinzip Reduce & Reuse – raten wir dazu: Kauft weniger, kauft gerne Secondhand und lasst defekte Teile reparieren. Fairer als gebraucht kann man fast nicht kaufen, denn so beschwert man einem Teil ein neues Leben und fördert nicht die Wegwerf-Gesellschaft. Aber klar, manches braucht man einfach neu. Hierzu haben wir eine Fair Fashion Link Liste angelegt mit Labels und Shops, die fair und umweltbewusst produzieren. Inzwischen gibt es in vielen Städten auch kleinere Fair Fashion Stores! In Köln zählen zum Beispiel die Fairfitters zu unseren liebsten Einkaufszielen.
6 Links zu Dokumentationen, Reports & Artikeln
Es gibt viele gute Gründe der Fast Fashion Industrie den Rücken zu kehren. Wir setzten auf qualitative Basics und hochwertiges Designs, kaufen gezielt statt massenhaft. So laufen wir zwar nicht als Trendopfer durch die Straßen, damit aber mit gutem Gewissen. Wenn du mehr über das Thema erfahren möchtest, empfehlen wir dir folgende Seiten und Dokumentationen:
- Fair Shopping Link Liste
- Dokumentation „The True Cost“
- Dokumentation „Mode zum Wegwerfen – Das Prinzip PRIMARK“
- Dokumentation „Gift auf unserer Haut“
- Dokumentation „Der Preis der Turnschuhe – Billiglohn für schicke Treter“
- Dokumentation „Minimalism“
- Clean Clothes Report „Im Stich gelassen“ Bericht über die Armutslöhne der ArbeiterInnen in Kleiderfabriken in Osteuropa und der Türkei“
- Clean Clothes Campaign
- Supply Chain Slavery Index